Eintracht-Restaurant Elvan, Braunschweig

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Eintracht-Restaurant Elvan, Braunschweig

Durch das „Elvan“ zog der Wind von 1967. Mehr als 30 Schals und mindestens ebenso viele Trikots zierten die rund 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt gelegene Gaststätte, dazu Fotos, Autogrammkarten und Devotionalien jeder Braunschweiger Art. Im September 1990 wurde das Elvan eröffnet und vom ersten Tag an wurde so ziemlich alles über den Deutschen Meister von 1967 gesammelt, was man sich nur vorstellen kann.

Das Elvan war ein Domizil für Eintracht-Anhänger, allen voran für die des gleichnamigen Fanclubs „Elvan-Power“. Aber auch wenn das Herz nicht blau-gelb schlägt, war man in der Gaststätte von Fatma und Ahmed Ötztürk willkommen und wurde entsprechend empfangen: „Schön, dass Sie da sind“, stand an der Eingangstür. Ahmed begrüßte die Gäste mit Handschlag, auch die, die nicht zum Stammpersonal gehörten. Bei Auswärtsspielen war es hier so voll, dass man teilweise nicht mal bis zur Toilette kam.

Ein Denkmal aus Fleisch

Die Spieler der Eintracht ließen sich auch schon mal blicken, die Legenden waren auf der Speisekarte verewigt. Ex-Nationalkeeper Bernd Franke wurde der „Adler-Franke-Teller“ gewidmet, dem ehemaligen Außenstürmer Danilo Popivoda mit einer Melange aus Schweinenackensteak, Schweinefiletspieß, Hackspieß, Leber und Gyros ein Denkmal gesetzt. „Große Portion, kleiner Preis“, lautete die Devise. Und dass der Jägermeister bei Live-Fußball nur einen Euro kostete, verstand sich von selbst.

Im Dezember 2017 endete der Pachtvertrag, das Elvan ist mittlerweile geschlossen. Die Dauerbaustelle vor der eigenen Tür hat den Wirt in den letzten Jahren zermürbt, wie Ahmed Ötztürk der Braunschweiger Zeitung sagte.

Auch die Fans sind zuletzt nicht mehr gekommen. Sie haben mich hier sitzenlassen.

Ahmed Ötztürk in der »Braunschweiger Zeitung«

Dafür kam Trainer-Legende Torsten Lieberknecht noch einmal zum Abschied. Fünf Monate nach dem Ende des Elvans stieg Eintracht Braunschweig aus der 2. Bundesliga ab, Torsten Lieberknecht musste nach zehn Jahren gehen. Das traurige Ende des Elvans ging Hand in Hand mit dem Bild, dass der Verein im Mai 2018 abgab.

Anschrift: Helmstedter Straße 37A, 38126 Braunschweig

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