Der Letzte war Vedad Ibisevic. 18 Tore gelangen dem damaligen Hoffenheimer in der Hinrunde der Saison 2008/2009 und der Kicker vergoldete die Leistungen des Bosniers mit dem Prädikat „Weltklasse“. Gut 15 Jahre zuvor war es Frankfurts Anthony Yeboah, der in den ersten sieben Partien der Spielzeit 1993/1994 neun Tore erzielte. Beiden Stürmern traute man zu, „in müller’sche Dimensionen vorzudringen“, wie es das Internet-Magazin spox.com nannte. Yeboahs Trainer Klaus Toppmöller wurde noch deutlicher und prophezeite dem Ghanaer „mehr als 40 Tore“.
Eine Titelsammlung wie kein Zweiter
Gerd Müllers 40 Treffer stellen seit fast 50 Jahren einen historischen Bestwert dar. Es ist natürlich nicht der einzige Rekord, den „der Bomber der Nation“ hält: Sieben Mal gewann er die Torjägerkanone, bis heute ist er mit 365 Toren der treffsicherste Spieler der Bundesligageschichte. In fünf Spielzeiten erzielte er mehr als 30 Tore, in der Zeit von 1966 bis 1978 in jeder Saison mindestens 20 Treffer. Die Liste der beeindruckenden Werte will bei Müller, der Welt- und Europameister wurde, vierfacher Deutscher Meister und Pokalsieger ist und drei Mal den Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte, einfach kein Ende nehmen. Seine sportlichen Leistungen sind es, die ihm schon zu Lebzeiten die Ehre bescheren, Namensgeber eines Stadions zu sein.
Das steht im bayrischen Nördlingen, der Geburtsstadt Müllers. Rund 20 000 Menschen wohnen in Nördlingen, gut die Hälfte würde im Gerd-Müller-Stadion Platz finden. Im Rahmen eines Freundschaftsspiels zwischen dem TSV Nördlingen und dem FC Bayern wurde das Stadion im Rieser Sportpark am 19. Juli 2008 in Gerd-Müller-Stadion umbenannt. An diesem Tag wurde unter den Augen des Namensgebers auch der Besucherrekord von 10 500 erzielt, der so schnell nicht mehr gebrochen werden dürfte: In der Landesliga liegen die Besucherzahlen im dreistelligen Bereich. Die Konkurrenz ist groß, im Umkreis von 150 Kilometern findet man sechs Mannschaften aus der 1. oder 2. Bundesliga, darunter den VfB Stuttgart und den FC Bayern.
Das zweite Großereignis der Region, nachdem vor 15 Millionen Jahren ein gewaltiger Meteorit aus dem All im Nördlinger-Ries-Krater einschlug.
Der TSV Nördlingen zum Spiel gegen den FC Bayern
Sowohl Vedad Ibisevic als auch Anthony Yeboah gelang es nicht, die 40 Tore-Marke zu knacken. Beide Stürmer wurden durch schwere Knieverletzungen gestoppt, was dem Fußball-Blog Breitnigge Gewissheit verschaffte: „Der Gerd hat sie alle verflucht“.
Ein Fluch, der schon vor dem Rekord existierte: Die Düsseldorfer Legende Peter Meyer erzielte in der Saison 1967/68 für Borussia Mönchengladbach bis zum 15. Spieltag 19 Tore. Dann erlitt der Mittelstürmer einen Schien- und Wadenbeinbruch. Müllers Rekord gab es da noch gar nicht: Den stellte er erst in der Saison 1971/72 auf.
Anschrift: A.-Jaumann-Industriepark 6, 86720 Nördlingen
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