Stadion an der Magazinstraße, Fürth

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Das Stadion an der Magazinstraße in Fürth

„Wo steht Deutschlands älteste Tribüne?“ Kein Artikel auf 11km.de wird häufiger zitiert als dieser, der sich auf die Recherchen der beiden Bücher „Das große Buch der deutschen Fußballstadien“ und „Es war einmal ein Stadion“ bezieht. In das Rennen um Deutschlands älteste Tribüne greift jetzt auch das Fürther Stadion an der Magazinstraße ein. Deren Bau wurde an dieser Stelle fälschlicherweise auf die Zeit zwischen 1925 und 1930 datiert.

Das Portal „Anpfiff.info“ traf damals diese Einschätzung, eine Vermutung, die zur Darstellung der 11FREUNDE passte. Das Stadion an der Magazinstraße, so hieß es in Ausgabe 126, vermittle „einen Eindruck vom aufkeimenden Fußballboom der Zwischenkriegsjahre“. Der heutige Hausherr des Platzes, der ASV Fürth, tappte dagegen im Dunkeln: „So wie es aussieht“, hieß es, „kann niemand genau sagen, wann unsere Tribüne gebaut wurde.“ Und unser Artikel auf 11km.de schlussfolgerte: „So schwer es ist, solche Kleinode zu finden, so schwer ist es auch, sie zu erfassen und an Informationen zu gelangen.“

Das Stadion an der Magazinstraße beherbergt eine Tribüne aus dem Jahr 1914

Dass die Tribüne jetzt in den Kreis von Deutschlands ältesten Tribünen aufsteigen darf, ist den Recherchen des Vereins Wiki Fürth zu verdanken. „Sie wurde ursprünglich vom Reitclub Fürth erstellt, der mit der Witwe Maria Sahlmann eine besondere Gönnerin hatte“, schreibt der Verein auf seinem Wiki. Die Genehmigung zum Bau der Tribüne wurde am 26. März 1914 erteilt, keine zwei Monate später fand bereits das erste Ereignis statt: „Reitturnier hinter der Infanteriekaserne, 2 500 Zuschauer“, heißt es in der Rieß-Chronik aus dem Jahr 1914. Eine Postkarte aus dem Oktober desselben Jahres, die auf dem Wiki veröffentlicht ist, dient als zusätzliche Bestätigung. Die Gaststätte, die heute noch erhalten ist, wurde 1920 genehmigt.

„Das Gelände diente der bayerischen Kavallerie bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zu Übungszwecken. Der Krieg ging verloren und das Übungsgelände mit der prächtigen, im englischen Stil errichteten Holztribüne, die bis heute allen Stürmen trotzte, lag brach“, erklärt ein Artikel über den VfR Fürth auf Nordbayern. Der Verein kaufte den Platz von der Hopfenhändler-Familie Sahlmann und baute ihn aus: „Die Männer vom VfR zogen dort schließlich das Feld ein und schütteten Ränge auf. Am Ende fanden offiziell 5 000 Zuschauer Platz, die eng an eng bis zum Spielfeldrand standen. Bei den großen Spielen mochten es auch gut 7 000 Zuschauer gewesen sein, die die ehemalige Reitbahn bevölkerten“, führt der Artikel fort.

Die besten deutschen Mannschaften spielten im Stadion an der Magazinstraße – und der FC Bayern

Der Süden war in den goldenen Zwanzigern die deutsche Fußballhochburg. Zwischen 1920 und 1929 gingen sieben Deutsche Meisterschaften an den 1. FC Nürnberg oder die SpVgg Fürth. „Dass es aber in Fürth noch einen Verein gab, der ebenfalls in der damals höchsten Spielklasse auflief, wissen nur noch die wenigsten“, heißt es auf Nordbayern. Und dieser Verein war der VfR Fürth, der an der Magazinstraße eben die Besten des Landes empfangen durfte: Den 1. FC Nürnberg und die SpVgg Fürth. Und darüber hinaus übrigens auch den FC Bayern München.

In den Dreißigerjahren fiel der VfR Fürth einer Ligareform zum Opfer. Die besten Spieler gingen zur Spielvereinigung, im September 1936 löste sich der Arbeiterverein auf. Geblieben ist eine der ältesten noch erhaltenen Tribünen des Landes.

Anschrift: Stadion an der Magazinstraße, Magazinstraße 45, 90763 Fürth

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