Von Leuten, die ums Stadion fahren: Die Lieblingsfilme von Christoph Gabler

Christoph Gabler gehört zum Inner Circle des 11mm-Filmfestivals, das Scouten von Fußball-Filmen gehört für ihn jedes Jahr zum Geschäft. Hier sind Christophs Empfehlungen:

Johan Primero

Regie: Johan Kramer, Niederlande 2010, 78min, Spielfilm
„In diesem liebevollen Spielfilm des niederländischen Filmemachers Johan Kramer fährt seine Hauptfigur Johan Puig jeden Tag mit seinem alten 2CV mindestens 50 Mal ums Stadion seines Vereins, das Camp Nou des FC Barcelona. Er ist sicher: Je häufiger er es schafft, desto besser wird Barca spielen. Auf seiner täglichen Tour durch das Stadionviertel entwickeln sich sonder- und wunderbare Freundschaften.
Johan Kramer ist einer der bedeutendsten Regisseure des Genres »Fußballfilm«. Neben großartigen Dokus wie zum Beispiel »The Other Final« oder »Horacio & Johan« ist dies (meines Wissens nach) sein einziger Fußball-Spielfilm.“

Maxima Pena

Regie: Juanjo Giménez, Spanien 2005, 11min, Kurzfilm
„Der Plot ist einfach: Ein staubiger Ascheplatz irgendwo in Spanien. Der Trainer einer Kreisliga-Mannschaft muss sich entscheiden: Hilft er seiner Mannschaft beim alles entscheidenden Sieg oder geht er zur Beerdigung seines Vaters. Eines der frühen Werke des spanischen Filmemachers Juanjo Giménez, der einige weitere sehenswerte Fußball-Kurzfilme drehte und 2016 mit dem Kurzfilm »Timecode« die Goldene Palme in Cannes gewann. Giménez erzählt diese wunderbar komische Geschichte ohne einen einzigen Schnitt.“

Les yeux dans les bleus

Regie: Stéphane Meunier, Frankreich 1998, 157min, Dokumentarfilm
„Als die französische Nationalmannschaft den Weltmeistertitel im eigenen Land gewinnen konnte, gab es ein Teammitglied, von dem die Öffentlichkeit nichts wusste: Den Filmemacher Stéphane Meunier. Tagsüber begleitete er das Team durch die Vorbereitung und das Turnier. Nachts saß er in seinem Hotelzimmer und schnitt das gedrehte Material. Herausgekommen ist dabei einer der bemerkenswertesten Fußball-Dokumentarfilme, die ich kenne. Vor allem wenn man weiß, dass der Film am Tag nach dem WM-Finale im französischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, wird deutlich, dass bei diesem Turnier nicht nur Les Bleus, sondern auch der Filmemacher Stéphane Meunier über sich hinaus wuchsen.“

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